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STELLEN UND OBJEKTE

Sehenswürdigkeiten der Oberförsterei - Rundreise mit dem Bus

Haltestellen:

  1. Forstrevier Dąbrowa.
  2. Feuerwachturm.
  3. Obelisk gewidmet der verbrannten Stieleiche - Napoleon.
  4. Naturschutzgebiet „Bukowa Góra".
  5. Parkanlage in Zatonie.
  6. Naturschutzgebiet „Zimna Woda".

 

Haltestelle Nr.  1 - Forstrevier Dąbrowa.

Anfahrt - ca. 16 km mit der Landstraße aus Zielona Góra in Richtung Ortschaft Wysokie, dann hinter Wysokie über Bahnübergang erste rechts, in Richtung LPG Wójciki, über das Forstrevier mit dem Brandschutzweg Nr. 1 zur Straße, welche in Richtung Ortschaft Krępa führt.

Die Wälder des Forstreviers Dąbrowa, genannt Oderwald, sind zweifellos „eine Perle" der Oberförsterei Przytok. Einst gehörten sie Heinrich IX., welcher seinen Besitz an die Stadt Zielona Góra veräußerte. In der Hälfte des XIX. Jh. wurde Las Odrzański zum häufig besuchten Naherholungsziel. Mit alten Eichen, Kanälen und Pfaden war er damals als populärster Erholungsort der Bürger beliebt. Man bewerkstelligte Spazierwege, Ruhezonen und Marktbuden. Es gab auch 2 Kneipen, die eine unterwegs aus Ortschaft Krępa zum Fluss Oder, die andere am  Kalten Bach in der Gegend von Mała Krępa. 1945 verbrannten beide Kneipen.

Heutzutage prahlen die Wälder immer noch mit ihren Vorzügen und bilden eine Enklave von Laubbaumbeständen inmitten der Kiefernwälder. Beim Besuch in den Wäldern der Oberförsterei Dąbrowa können wir vielen Vertretern der Fauna begegnen, darunter geschützter Arten (Höckerschwan, Schwarzstorch, Kranich und Sumpfschildkröte), und jagdbarer Tiere (Wildschwein, Reh).

 
Forstrevier Dąbrowa, fot. Jerzy Malicki 
 

Haltestelle Nr.  2 - Feuerwachturm.

Anfahrt - ca. 15 km - von dem Forstrevier Dąbrowa aus mit der Straße nach Krępa, dann weiterhin mit der Straße in Richtung Ortschaften Zawada und Jany. In Jany nach rechts abbiegen in Richtung Ortschaft Stary Kisielin, dann kurz vor Stary Kisielin links abbiegen in Richtung Przytok. Der Feuerwachturm befindet sich links von der Straße.

In der Zeit der höchsten Waldbrandgefahr (von Frühling bis Herbst) gibt es auf den Waldflächen ständige Patrouillen. Jeder entsprechend früh festgelegte Rauch steigert die Chancen für erfolgreichen Löscheinsatz. Die Überwachung erfolgt u. a. von den Feuerwachtürmen aus.

In der Oberförsterei Przytok arbeiten 2 stählerne Feuerwachtürme.  Vom   frühen Morgen bis zum späten Abend wird das Gebiet durch das mit Ferngläsern, Standortskarten und Sprechfunkgeräten ausgestattete Personal überwacht. Falls der Rauch geortet wird, geht eine Warnmeldung an den Diensthabenden in der Oberförsterei, welcher ein Einsatzfahrzeug zur Brandstelle schickt, und, falls nötig, auch ein Fahrzeug der Feuerwehr.

Die Waldüberwachung erfolgt auch von Flugzeugen und Hubschraubern aus, die sich im Notfall am Löscheinsatz beteiligen.

 
Feuerwachturm, fot. Jerzy Malicki 
 

Haltestelle Nr.  3 - Ein Obelisk, gewidmet dem verbrannten Eichendenkmal: Stieleiche „Napoleon".

Anfahrt - ca. 12 km - von Przytok aus, über die Ortschaft Łaz, in Richtung Zabór, dann in Richtung Milsk. Hinter der Ortschaft Zabór, nach links abbiegen, mit  Brandschutzweg Nr. 5, dann an der zweiten Kreuzung der Waldwege nach rechts abbiegen, und weiter mit dem Brandschutzweg Nr.5.

Das war dickste Eiche in Polen - der Umfang, gemessen vertikal zur Stammachse auf der Höhe 1,30 m von dem höchsten Punkt der Baumgrundlage betrug 1052 cm, und die Höhe - 22 m. Das Alter wurde auf 660 Jahre geschätzt.

Diese Eiche stand unter Schutz schon vor dem Zweiten Weltkrieg. Im Naturschutzbuch des Landratsamts Grünberg war er unter der Nr. 61 eingetragen. Im Jahre 1920 Prinzessin Hermina von Schonaich-Carolath hat den Baum nach dem bekannten Naturforscher Theodor Schube benannt. Am Ende der 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde an der Eiche eine Tafel mit deutschen Inschriften ausgegraben. Darauf stand geschrieben, dass die Theodor Schube - Eiche mit dem Umfang von 10,5 m am dicksten in Schlesien ist.

Im Jahre 1966 wurde "Napoleon" zum Naturdenkmal und in das Naturdenkmalregister der Woiwodschaft Lubuskie unter der Nummer 7 eingetragen (Entschluss PWRN Nr. 86/66).

Die gegenwärtige Namensgebung der Eiche beruht auf einer Sage, welche erzählte, dass sich unter ihren Zweigen Napoleon Bonaparte während des Feldzuges gegen Russen im Jahre 1812 nach der Oderüberquerung ausruhte.

1925 wurde der Baum angesteckt. Der Grünflächenkonservator  Bannert aus Zabór hat ihn gerettet. Die Baumhöhle wurde mit Beton ausgefüllt. Diese Füllung wurde 1985 herausgenommen, und der Baum wurde gepflegt.

Weitere Pflegemaßnahmen erfolgten in den Jahren 1996, 1998 und 2003. Sei beruhten auf Entfernung der verfaulten Zweige, und Schutz des Baumstammes von innen und außen mit Fungiziden.  Zusätzlich zur Entlastung des Baumes, Verbesserung der Statik und Bruchabsicherung wurde Cobra-System eingesetzt.

Am 30.05.2004 gab es einen weiteren Brand am "Napoleon". Der Löscheinsatz dauerte von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

2006 wurden Pflegemaßnahmen am Baum durchgeführt. Sie sollten die Folgen des Brands aus dem Jahr 2004 beseitigen.  

Am 15.11.2010  wurde infolge eines Brands "Napoleon", die dickste Eiche in Polen vernichtet. Sie war eigenartige Visitenkarte der Oberförsterei Przytok und der Woiwodschaft Lubuskie.

Am 01.12.2012 fasste der Gemeinderat  in Zabór den Entschluss Nr. I/4/10 zur Aufhebung des Naturdenkmals - Eiche dąb "Napoleon".

Am 06.11.2012 wurde feierlich der Nachkomme von "Napoleon" angepflanzt - der Setzling wurde im Arboretum Stradomia (Oberförsterei Syców) aus den Holzhackschnitzel der verbrannten Denkmaleiche gezüchtet. Zur Erinnerung wurde auch ein Obelisk mit der Geschichte der verbrannten Eiche aufgestellt.

 

Napoleon vor dem Brand, Fot. Archiv Oberförsterei Przytok

 
Obelisk mit Geschichte der verbrannten Eiche.
 

Haltestelle Nr. 4  Naturschutzgebiet „Bukowa Góra"

Anfahrt - ca. 20 km - vom Obelisk der verbrannten Denkmaleiche „Napoleon" aus zurück nach  Zabór, dann mit der Straße in Richtung Ortschaft Bobrowniki, über Czarna und Niedoradz. Aus Bobrowniki in Richtung Oder.

Das Naturschutzgebiet wurde 1954 ausgewiesen, um den natürlichen Baumbestand mit seinen Landschaftsvorzügen auf den steilen Hängen, sowohl aus didaktischen, als auch ästhetischen Gründen zu erhalten.

Die dominierende Baumart ist hier die Buche. Sie bildet ziemlich dichte, hohe Baumbestände mit niedriger Altersspanne, bei geringfügigem Anteil von Eichen, Lärchen und Kiefern.  Diese Merkmale mit Spuren von Verteilung der Buchen in Reihen und Schichten könnten auf künstliche Herkunft hinweisen.

Nur die Spitze des Hangs bedeckt meist die Kiefer, und auf Randpartien wächst die Eiche, welche lockere Baumbestände im unterschiedlichen Alter bildet.  Dieser Teil des Naturschutzgebiets verfügt über Merkmale des natürlichen Baumbestands.

 
Bukowa Góra Śląska - Ochla, fot. Jerzy Malicki
 

Haltestelle Nr. 5 - Park in Zatonie.

Anfahrt -  ca.  16  km  -  von Bobrowniki aus in Richtung Niedoradz,  in  Niedoradz links abbiegen in Richtung Zatonie.

Der Park wurde in das Baudenkmalregister unter der Nr. 1747 eingetragen, und nimmt die Fläche von 44 Hektar ein. In der Mitte überquert den Park eine Lindenallee. Auf dem Gebiet des Parks befinden sich Schlossruine und Orangerie.

Im Jahre 1689 Baltasar von Unruh ließ einen gemauerten Herrenhof erbauen. Es war ein zweistöckiges Gebäude auf dem Plan eines Vierecks, mit einem hohen Zeltdach mit Dachgauben.   Der letzte Besitzer aus dem Geschlecht Unruh in Zatonie war der im Jahre 1757 verstorbene Johann Friedrich. Nach seinem Tode ging Zatonie in den Besitz von Ferdynand Boguchwał von Scopp aus Przecław, welcher wiederum das Schloss im Jahre 1771 an Gräfin von Cosel veräußerte. Nach ihrem Tode gab es noch mehrere Besitzer. Im Jahre 1809 erwarb das Schloss Leopold Friedrich von Goecking, Kurator von Dorothea von Biron, Prinzessin von Kurland und Herzogin von Sagan. Nachdem sie einen Neffen von Charles-Maurice de Talleyrand geheiratet hatte, wohnte sie über 30 Jahre in Frankreich. Zum ersten Mal erschien sie in Zatonie am 13. Juni 1840. Bis sie Herzogtum Sagan übernahm (1844) war eben Zatonie (außer von Berlin) der Hauptsitz der Herzogin. Im Auftrag der Herzogin wurde das Schloss 1842 umgebaut. Das Zeltdach wurde durch Attika mit dem Wappen der Besitzerin, sowie vier Vasen an den Ecken ersetzt. An die Frontfassade wurde Pontikus in antiker Architektur mit vier Säulen und einem Balkon dazu gebaut. Einen weiteren Balkon installierte man von der Gartenseite. Die Umbaumaßnahmen gestaltete einer der bekanntesten zeitgenössischen Schöpfer - Karl Friedrich Schinkel.

Der Umbau gestaltete das Schloss zu seinem klassizistischen Aussehen um. Im Auftrag von Alexander Edmund Prinz de Dino (jüngerer Sohn der Herzogin Dorothea) wurden im Jahre 1871 gewisse Änderungen in der Schlossumgebung vorgenommen. Auf beiden Seiten der zum Schloss führenden Treppe wurden Löwenstatuen aufgestellt.  Anstelle von verglaster Orangerie wurde gemauertes, neoklassizistisches Gebäude gebaut, entworfen von A. Jaekl, welches heutzutage als Ruine erhalten blieb.

1871 entstand auch das Torgebäude, mit zwei achteckigen Wachen, Seitenpforten und Einfahrtstor.  Die Überreste des Tors bleiben bis in die 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts erhalten. Im August 1879 verkaufte Prinz de Dino Zatonie dem Minister Karl Rudolf von Friedenthalow. Davon zeugt das Wappenschild an der Wand des Schlosses mit dem verflochtenen  Monogramm MR und einer Rose. Der am 6. März 1889 verstorbene Minister vermachte das Anwesen seiner Tochter Renate Freifrau v. d. von Lancken-Wakenitz, welche hier bis zum Zweiten Weltkrieg verweilte. 1945 verbrannten das Schloss und die Orangerie.  

Der Park wurde in den Jahren von 1685 bis 1689 von Baltasar von Unruh angelegt. 1841 ließ Herzogin Dorothea Talleryand-Perigord nach dem Besuch von Friedrich Wilhelm IV. die Parkanlage umbauen. Die Umgestaltung entwarf Piotr Józef Lenne, einer der berühmtesten Gartenprojektanten im 19. Jh. Bis zum heutigen Tag erhielt der Park ursprüngliche Grenzen. Die Form der Pfade ist nicht mehr deutlich zu erkennen, der Umfang und Fläche der Parkwiesen änderten sich auch. Hier kommen 43 Arten der Bäume und Sträucher vor.  Der Unterwuchs im Park weist Vielzahl von rechtlich geschützten Pflanzenarten auf, wie: Bärlauch, Hohler Lerchensporn, Convallaria, Schneeglöckchen, Buschwindröschen.

 

Parkanlage in Zatonie, Fot. Archiv der Oberförsterei Przytok

 

Haltestelle Nr. 6 - Naturschutzgebiet „Zimna Woda"

Anfahrt  -  ca.  4  km  -  von  Zatonie aus in Richtung  Zielona  Gór,  an der ersten Kreuzung links abbiegen, in Richtung Ortschaft Kiełpin. Das Naturschutzgebiet befindet sich vor Kiełpin, links von der Straße.

Ausgewiesen wurde es im Jahre 1959, um aus didaktischen und wissenschaftlichen Gründen eine Waldgesellschaft mit Laubwald (Buchen natürlicher Herkunft) mit der Fläche von 88,69 ha zu erhalten. Schöner und üppiger Unterwuchs hat über 50 Vertreter in Gestalt von Gefäßpflanzen.  

Der das Naturschutzgebiet überquerende Dammweg heißt traditionell "Aleja Prezydencka" (Präsidentenallee). In den 50-er Jahren versuchte man, den Namen auf Bolesław Bierut zu ändern. Diese Versuche wurden in den Unterlagen des Naturschutzgebiets dokumentiert.  Die Namensgebung des Naturschutzgebiets ist auch historisch - diese Wildnis hieß vor dem Zweiten Weltkrieg "Kalte Wasser".

 
  
Bilder der Wildnis auf historischer topografischer Karte aus den 30-er Jahren des 20. Jh. stellt angelegte Abbildung dar. Deutlich erkennbar sind damalige Teiche (heutzutage Moorgebiete) nach dem Torfabbau.
 
Die Rückkehr nach Zielona Góra: zurück zur Kreuzung Zatonie - Kiełpin - Drzonków - Zielona Góra, links abbiegen ind in Richtung Zielona Góra (ca 6 km).